Welttag der Ozeane 2023
Der Welttag der Ozeane am 8. Juni macht jedes Jahr auf die große Bedeutung der Meere für das Leben auf unserem Planeten aufmerksam. Auch bei firmm.education steht der Juni ganz im Zeichen dieses Tages.
Erfahre in unserer Lerneinheit, warum es so wichtig ist, mindestens 30 Prozenz der Erde unter Schutz zu stellen. Im Abschlussquiz kannst du anschließend dein Wissen unter Beweis stellen.
Warum 30 Prozent schützen?
Die Weltbevölkerung wächst und wächst. Seit 1950 hat sich die Zahl mehr als verdreifacht. Heute leben 8 Milliarden Menschen auf der Erde und jedes Jahr kommen etwa 80 Millionen dazu. Warum sollten wir uns dafür einsetzen, 30 Prozent unseres Planeten vor menschlichem Einfluss zu schützen, wenn wir doch selbst immer mehr Raum benötigen?
Leben kann nur aus dem entstehen, was auf dem Planeten vorhanden ist. Drei besonders wichtige Aspekte für das Fortbestehen sind dabei Nahrung, Wasser und eine angenehme Atmosphäre. Schauen wir uns diese Punkte etwas genauer an.
Entwicklung der Weltbevölkerung (1950-2020)
Quelle: statista.com
Nahrung
Jedes Lebewesen braucht Nährstoffe: zum Wachsen, für die Körperfunktionen, zur Fortbewegung usw.
Was brauchen wir Menschen als Nahrung? Zuerst fallen dir sicherlich Nutztiere oder pflanzliche Produkte aus der Landwirtschaft ein, eventuell auch Fisch – es geht hier ja um den Tag der Ozeane. Aber hast du dir schon einmal Gedanken gemacht, was unsere Nahrung zum Überleben braucht? Und wovon deren Nahrung lebt?
Nehmen wir als Beispiel Mais, Rind und Wildlachs. Klicke im Bild auf die Info-Punkte, um mehr über die Nahrungskette zu erfahren.
Wie du in der Grafik eben gesehen hast, steht am Anfang der Nahrungskette immer etwas Pflanzliches. Je mehr Stufen in der Nahrungskette es gibt, desto mehr Pflanzen werden gebraucht. Der größte Teil der Nahrung wird nämlich für die Erhaltung der Körperfunktionen benötigt: Blutkreislauf, Körpertemperatur, Bewegung usw. Nur etwa 10 Prozent dienen der Körpermasse, wovon sich die nächste Stufe in der Nahrunspyramide ernährt. Das bedeutet: Um ein Kilogramm Fleisch anzusetzen, muss das Tier 10 Kilogramm fressen. In der folgenden Nahrungspyramide kannst du sehen, wie viel mehr Biomasse benötigt wird, je länger die Nahrungskette ist.
Derzeit bauen wir für unsere Nutztiere ungefähr 4x so viel pflanzliche Nahrung an, wie von der gesamten Menschheit konsumiert wird. Damit Agrarflächen möglichst reiche Erträge bringen, werden sie außerdem gedüngt und mit Pflanzenschutzmitteln behandelt. Diese Stoffe sind zwar von Vorteil für die Nutzpflanzen, jedoch schädlich für viele andere Lebewesen. Die Gifte gelangen ins Grundwasser, in Flüsse, Seen und Meere. Damit sind wir beim zweiten Punkt, dem Wasser.
Wasser
Alle Lebewesen der Erde bestehen zu einem großen Teil aus Wasser, wir Menschen etwa zu 70 Prozent.
Das Wasser auf der Erde befindet sich in einem ständigen Kreislauf – es gibt kein „neues” Wasser. Pflanzen ziehen es aus dem Boden, speichern es in ihren Zellen und geben durch Verdunstung einen Teil an die Umwelt ab. Besonders die Wälder verdunsten jede Menge Wasser. Kleine Wassertröpfchen heften sich an winzigste Staubpartikel und bilden Wolken, die weitere Gegenden mit dem lebenswichtigen Stoff versorgen.
Tiere und Menschen trinken Wasser, nehmen es über die Nahrung auf und scheiden es aus. Zwischendurch muss das Wasser deshalb immer wieder von Schadstoffen befreit werden. Beim Versickern im Boden wird es durch die Erd- und Gesteinsschichten gefiltert. Aber auch Pflanzen wie Bambus und Seegras sowie Tiere wie Schwämme und Muscheln filtrieren große Mengen Wasser und reinigen es.
Durch den Einfluss des Menschen – Industrie, Landwirtschaft, achtlos weggeworfener Müll – gelangen aber immer mehr Schadstoffe ins Wasser und überschreiten die Kapazitäten der natürlichen Filter. Die Gifte reichern sich mit jeder Stufe in der Nahrungspyramide weiter an. Viele Wale sind inzwischen so stark verseucht, dass gestrandete Tiere als Sondermüll entsorgt werden müssen. Auch wir befinden uns an der Spitze der Nahrungspyramide, daher ist sauberes Wasser auch im Interesse unserer eigenen Gesundheit.
Angenehme Atmosphäre
Unsere Atmosphäre hat das Leben auf der Erde überhaupt erst ermöglicht. Dank ihr sind die Temperaturen verhältnismäßig konstant. Auf dem Mond, der keine Atmosphäre hat, schwanken Temperaturen täglich zwischen 100°C und -160°C. Aber wusstest du, dass sich Atmosphäre und das Leben auf der Erde immer gegenseitig beeinflusst haben?
Als unsere Erde vor etwa 4,6 Milliarden Jahren entstand, war an Leben noch lange nicht zu denken. Unser Planet war ein glühender Feuerball und die entweichenden Gase bildeten erst nach und nach eine Atmosphäre. Diese schirmte die Energie der Sonne etwas ab, wodurch sich die Erde abkühlte. Der Wasserdampf in der Luft kondensierte und wurde im Laufe der Zeit zu einem riesigen Ozean.
Etwa eine Milliarde Jahre nach der Entstehung der Erde waren die Bedingungen dann endlich so günstig, dass sich aus Kohlenstoff und Wasserstoff erste einzellige Organismen bildeten. Einige Bakterien waren vor 3,5 Milliarden Jahren schließlich in der Lage, das Kohlendioxid aus der Atmosphäre mithilfe von Sonnenlicht und Wasser in Glukose umzuwandeln. Als Abfallprodukt entstand dabei Sauerstoff, der sich über Milliarden Jahre im Meer und in der Atmosphäre anreicherte. So konnten sich irgendwann auch Organismen entwickeln, die ihre Energie durch Glukose und das Atmen von Sauerstoff gewannen.
Es dauerte noch eine ganze Weile, bis die im Meer lebenden Organismen die Atmosphäre so verändert hatten, dass auch an Land Leben möglich wurde. Zwischendurch kam es immer wieder zu Massenaussterben, bei denen nur die am besten angepassten Arten überlebten.
Die heutigen Ökosysteme sind über viele Millionen Jahre entstanden und immer noch ist alles miteinander verbunden. Jede Art hat ihre Nische gefunden und erfüllt einen bestimmten Zweck im Ökosystem. Störungen können auf diese Weise bis zu einem bestimmten Grad ausgeglichen werden.
Welche Auswirkungen aber schon kleinste Veränderungen haben, erkennen wir, wenn wir uns die Zusammensetzung der Erdatmosphäre anschauen. Die Hauptbestandteile sind Stickstoff (78 %) und Sauerstoff (21 %). Alle weiteren Gase machen gerade einmal ein Prozent aus. Der Anteil des berüchtigten Treibhausgases Kohlendioxid beträgt nur 0,04 Prozent. Und doch spielt dieses Gas, das sich aus Kohlenstoff und Sauerstoff zusammensetzt, eine entscheidende Rolle beim Klimawandel.
Wie fügt sich nun alles zusammen?
Zu unserem eigenen vermeintlichen Vorteil haben wir die Natur lange Zeit ausgebeutet und geschädigt. Der globale Erdüberlastungstag, ab dem die Nutzung von natürlichen Ressourcen und CO2-Emissionen eines Jahres nicht mehr nachhaltig ist, kommt jedes Jahr früher und liegt inzwischen im Juli. Für Deutschland, Österreich und die Schweiz liegen die Daten sogar im April/Mai – würden alle so leben wie wir, bräuchten wir drei Erden.
Wir müssen uns unbedingt bewusst werden, wie wichtig die Natur für uns ist und wie wir uns durch den Raubbau an der Natur selbst schaden. Geschützte Lebensräume sind eine Investition in unsere eigene Zukunft. Klicke die Info-Punkte in der Grafik an und sieh am Beispiel der Ozeane, wie die Ökosysteme und wir selbst davon profitieren, wenn wir mindestens 30 Prozent der Erde sich selbst überlassen.
Um den Herausforderungen für die Menschheit in Zukunft gewachsen zu sein, benötigen wir schnell viel mehr und deutlich besser geschützte Lebensräume. Bis 2030 sollten mindestens 30 Prozent von Meer und Land unter Schutz stehen. Wenn du wie wir die Aktion 30×30 unterstützen willst, damit bis 2030 mindestens 30 Prozent unserer Meere geschützt sind, findest du unten den Link zur Petition.
Abschlussquiz
In unserer Lerneinheit zum Tag der Ozeane hast du mehr über die Bedeutung von Schutzgebieten erfahren. Teste in unserem Quiz, ob du dir alles gemerkt hast.
Weitere Aktionen
Hier findest du weitere Aktionen, Vorlesungen und Bildungsangebote rund um den Welttag der Meere:
- Aktionen verschiedener Anbieter weltweit auf worldoceanday.org
- Online-Vorträge der UN (en) zum World Oceans Day am 8. Juni 2023
Petition
Unterschreib bitte auch die Petition 30×30, damit bis 2030 mindestens 30 Prozent unserer Meere geschützt sind.